Offener Brief an die Reviersport-Redaktion

Liebe Reviersport-Redaktion,

ich möchte heute mit diesem offenen Brief auf Eure Berichterstattung über die Stadtmeisterschaft im Hallenfußball des Kreises Essen eingehen. Im Speziellen auf die Darstellung der Fußball-Freizeit-Liga e. V. Essen.

Statt einer objektiven Beurteilung der Leistungen unserer Teilnehmer, stellt ihr unsere Mannschaften immer wieder als Kneipen-Teams und Freizeit-Truppen dar. Sicherlich steht bei uns der Spaß am Fußball weitaus höher in der Rangliste als der bedingungslose Erfolg. Dennoch betreiben alle unsere Mitgliedsvereine einen Wettkampf auf Kreisliga-Niveau. Es ist keinesfalls so, dass sich unsere Spieler in der Kneipe treffen, das ein oder andere Bier kippen und dann zum Bolzen auf den Platz torkeln. Die Fußball-Freizeit-Liga mit ihren 29 Mannschaften ist ebenso origanisiert, wie jede Kreisliga-Mannschaft, ist an ESPO und DFB angeschlossen, zahlt Gebühren für Platzanlagen und Trainingszeiten und spielt neben der Meisterschaft auch einen eigenen Pokal und ein eigenes Hallenmasters aus. Nebenbei existieren wir seit mehr als 40-Jahren. Nicht schlecht für eine Trinker-Truppe, oder?

Bei unseren knapp 1.000 Mitgliedern (nebenbei bemerkt einer der größten Vereine in Essen) steht aber nicht nur der sportliche Wettkampf auf den Programm, sondern auch das Miteinander. Diesen einzigartigen Zusammenhalt unter den einzelnen Mannschaften, den es wohl sonst in keiner Kreisliga gibt, haben wir erst im vergangenen Sommer dazu genutzt, für einen schwerverletzten Spieler ein Benefizturnier auf die Beine zu stellen, desen Ertrag deutlich in den fünstellig Bereich führte. Des Weiteren haben wir mit der Aufnahme einer reinen Flüchtlingsmannschaft in unseren Verein einen Schritt für die Intergration von Geflüchteten in den Sport unserer Stadt geleistet, der gerne noch weitere Nachahmer finden kann.

Mit Aussagen wie

„… Sein Volley-Hammer gegen Mintard dürfte bei der nächsten Kneipen-Runde des Teams wohl das bestimmende Thema sein.“

und

„Als Zweiter qualifizierte sich überraschend die Freizeit-Truppe des Essener FC für die Zwischenrunde“

seid ihr endgültig auf Springer-Niveau angekommen und zeigt, dass ihr keinerlei Hintergrundwissen oder Recherchen zur FFL angestellt habt. Lediglich über die Playhouse Kickers wird ausführlicher und halbwegs objektiv berichtet. Auch wenn hier bei nahezu jedem Artikel das selbe Klischee bedient wird, in dem der Vereinsslogan „Drinking Team with a soccer problem“ besondert hervorgehoben wird. Gerade die vielen Fans der Kickers machen jeden Tag in der Halle zu einem Erlebnis und sollten zeigen, welches Stellenwert die FFL bei Angehörigen und Freunden der Mannschaften und weit darüber hinaus hat.

Gerne laden wir euch einmal Dienstags in unsere Geschäftsstelle, am Samstag zu einem Meisterschaftsspiel oder zu unserem Hallenmasters, welches am 18.02.2017 stattfindet ein. Dann könnt ihr euch einmal ein richtiges Bild von der FFL machen und euer Kneipen-Klischee dort lassen wo anscheinend eure Artikel entstehen. In der Kneipe.

Sportliche Grüße
Stefan Hoppe
stlv. Staffelleiter FFL e. V. Essen

P.S.: Dieser offene Brief stellt meine persönlichen Ansichten da und ist vorab nicht mit den Vorstandskollegen der FFL abgestimmt. Dennoch gehe ich davon aus, dass die Kollegen meine Ansichten teilen werden.